Organische Schadstoffe & Exposition
Prof. Dr. Gerhard Lammel, Gruppenleiter
Von den mehr als 30000 Fremdstoffen, die gezielt synthetisiert oder als nicht intendierte Begleitstoffe in die Umwelt gelangten, stellen viele eine Gefährdung für die menschliche Gesundheit und die Ökosystme dar. Das Zyklieren langlebiger (persistenter) organischer Schadstoffe im Erdsystem ist besonders komplex: In atmosphärischen Aerosolen verteilen sie sich über Gas- und Partikelphase. Nach Deposition auf Böden, Vegetation und Meeresoberfläche können sie revolatilisieren, wodurch diese Oberflächen zu sekundären Quellen werden. Mittelflüchtige organische Verbindungen (semivolatile organic compounds, SOC), d.h. mit Sättigungsdampfdrücken im Bereich 10-6-10-2 Pa werden direkt emittiert (z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAHs, und halogenierte Kohlenwasserstoffe) oder in der Atmosphäre oder im Boden gebildet (z.B. Dicarbonsäuren und Umwandlungsprodukte der vorgenannten Stoffe). Die Gesamtverweildauer in der Umwelt übersteigt die in der Atmosphäre typischerweise um Größenordnungen.
Verteilung und Verbleib von PAHs, deren Umwandlungsprodukten und persistenten SOCs wird untersucht mittels
- globaler und regionaler Multikompartiment-Chemie-Transport-Modellierung
- Prozessstudien im Feld (Atmosphäre-Oberflächen-Austausch, Auswaschung, Gas-Partikel-und Partikelmassengrößen-Verteilungen im Aerosol)
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