NACHRUF – Friedrich Heinrich Begemann (1927-2018)
Isotopen- und Meteoritenforscher Friedrich Begemann im Alter von 90 Jahren verstorben
Im Alter von 90 Jahren verstarb am 11. Mai 2018 der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie, Prof. Dr. Friedrich Heinrich Begemann.
Der Experimentalphysiker leitete die Abteilung Isotopenkosmologie des Instituts von 1977 bis 1995. Bereits 1957 kam Friedrich Begemann auf Einladung von Professor Friedrich A. Paneth, dem damaligen Direktor der radiochemischen Abteilung, nach Mainz.
Friedrich Begemann wurde am 28. Oktober 1927 in Almena nahe Hannover geboren und studierte von 1947 bis 1952 Physik an der Universität Göttingen. Nach seiner Promotion im Jahr 1954 in Bern arbeitete er an der University of Chicago vor allem an Messungen zur Verteilung von Tritium in Wasser und in der Erdatmosphäre.
Während seiner Zeit am Max-Planck-Institut für Chemie beschäftigte er sich mit der Altersbestimmung von Meteoriten sowie deren chemischer und isotopischer Zusammensetzung. Weitere Forschungsschwerpunkte waren Analysen zur Wechselwirkung der kosmischen Strahlung mit Meteoriten sowie zur Kernsynthese mittelschwerer und schwerer Elemente und ihrer Isotope. Zudem analysierte Friedrich Begemann in Zusammenarbeit mit Heinrich Wänke Proben des ersten Mondgesteins der Apollo 11-Mission.
Der mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnete Wissenschaftler wurde 2002 Namenspatron eines Asteroiden.
Das Institut trauert um den Verlust eines hoch angesehenen Forschers und Kollegen.