Der globalen Luftverschmutzung auf der Spur
Start der Forschungsmission „Chemistry of the Atmosphere Field Experiment in Africa” des Max-Planck-Instituts für Chemie
Um 10.30 Uhr am Dienstagmorgen startete das Forschungsflugzeug HALO vom Sonderflughafen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen in Richtung Kapverden. Der Abflug markierte den offiziellen Beginn der Forschungsmission CAFE-Africa (Chemistry of the Atmosphere Field Experiment in Africa), koordiniert von der Abteilung Atmosphärenchemie des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) in Mainz. Mit dabei sind Wissenschaftler des DLR, der Universität Wuppertal und der Universität Heidelberg.
Ziel der Expedition ist es, den Einfluss der Emissionen aus Biomasseverbrennung in Afrika auf die Atmosphäre über dem tropischen und subtropischen Atlantik zu untersuchen. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich diese Emissionen mit Schmutzpartikeln aus der Industrie sowie mit Wüstenstaub aus der Sahara verbinden und sich dabei chemisch auch verändern können. Die Mission wird von der Kapverdischen Insel Sal aus durchgeführt und bis zum 7. September 2018 dauern. Während dieser fünf Wochen wird das Forschungsflugzeug HALO entlang der Küste und über mehrere Länder Afrikas fliegen. Die gesammelten Daten werden genutzt, um den Transport von Luftschadstoffen über den Atlantik besser zu verstehen.
„Das Max-Planck-Institut für Chemie setzt das Flugzeug HALO ein, um die Chemie und Wege globaler Luftverschmutzung zu untersuchen. Die aktuelle Forschungsmission fokussiert sich dabei auf Regionen, aus denen bislang kaum Daten vorliegen“, sagt Jos Lelieveld, wissenschaftlicher Projektleiter der Expedition und Direktor am MPIC.
Um ihre Ziele zu erreichen, werden die Wissenschaftler eine Vielzahl moderner Instrumente zur Messung von Spurengasen und Aerosolpartikeln einsetzen. Damit werden unter anderem hochreaktive Radikale (OH, HO2), Ozon (O3), Stickoxide (NOx, PAN), flüchtige organische Verbindungen (VOC) und ihre Oxidationsprodukte (Aldehyde, Ketone und Peroxide) sowie reaktive Tracer (CO), Treibhausgase und Aerosole gemessen.
Die Kampagne wird über dem äquatorialen und Südatlantik durchgeführt (20 Grad Nord – 20 Grad Süd). Zusätzliche Stützpunkte, zum Beispiel zum Tanken, werden in der Nähe des afrikanischen Kontinents und in manchen afrikanischen Ländern eingerichtet. Neben den Transferflügen von und nach Sal sind insgesamt 10 bis 12 Flüge mit HALO geplant (etwa 100 Flugstunden).